Freitag, Mai 29, 2020
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    Kinojahr 2020: Der Untergang?

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    Zum Ende des Jahres wird Film- und Serienfans noch einiges geboten. So endet nicht nur die Star Wars-Saga im Kino, mit The Witcher startet zudem eine langersehnte Serie beim Streamingdienst Netflix – wo ab demselben Tag Anthony Hopkins als Papst Benedikt XVI. in Two Popes zu bestaunen ist. Doch was erwartet uns eigentlich im kommenden Jahr?

    In den Badischen Neuesten Nachrichten erschien am 15. Dezember ein Artikel des Feuilleton-Journalisten Andreas Jüttners, indem er darüber sinnierte, ob Star Wars Episode IX der letzte große Blockbuster sein könnte. Dies führt er vor allem darauf zurück, dass in den letzten Kino-Jahren neben all den Franchises quasi gar kein Platz war für originäre Storys und Projekte.

    Im Kino nichts Neues

    Betrachtet man die bisher für 2020 angekündigten Filme, möchte man ihm fast glauben. Franchise-Filme wie Birds of Prey – The Emancipation of Harley Quinn oder Fast & Furious 9 starten nächstes Jahr, es ist wieder Zeit für einen neuen Bond und Tom Cruise spielt erneut in einem Top Gun-Film. Und ob Remakes von The Grudge oder 3 Engel für Charlie unbedingt nötig sind? Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Mit Endgame und Episode IX endeten 2019 vermutlich DIE großen Franchises der Kinogeschichte. Star Wars geht in eine wohlverdiente Pause ein, eine weiteren über neun Filme gestreckte Saga wird aber nicht mehr folgen. Und das Marvel-Universum muss mit der neuen Phase erst einmal wieder den Hype aufbauen, der in Endgame nach unzähligen Filmen zum großen Finale kam.

    Braucht es noch das Kino?

    Bedeutet 2020 das Aus für die Kinos, wenn die großen Kassenschlager scheinbar wegfallen? Vermutlich nicht! In einer FFA-Studie wurde deutlich: Streaming-Fans gehen tatsächlich überdurchschnittlich oft ins Kino. Beunruhigende Besucherzahlen stehen damit also nicht im Zusammenhang, dass Netflix und andere Dienste mehr und mehr Geld in die Hand nehmen, um Filme am Kino vorbei zu produzieren.

    Dennoch zielt Netflix natürlich auch auf diejenigen Filmfans ab, die nicht mehr ins Kino gehen – das sind laut genannter Studie vor allem junge Menschen in ihren 20ern. Jüttner sieht im Wegfall der zwei großen Filmreihen aber auch eine Chance, dass sich neue Ideen im Kino besser präsentieren können und so vielleicht wieder mehr Menschen die Lichtspielhäuser ihrer Stadt aufsuchen.

    Zuhause ist es nicht am schönsten!

    Ja, vermutlich mag es jeder, einfach abzuschalten, sich auf die heimische Couch zu verkriechen und Filme und Serien zu gucken: mit eigenen Snacks und eigenen Pausen. Dennoch: im Sommer 2017 erschien mit Dunkirk ein Historienfilm von Christopher Nolan – wer diesen im Kino gesehen hat, war am Ende höchstwahrscheinlich sehr froh darüber. Denn Dunkirk räumte bei den Oscars 2018 völlig zurecht die Auszeichnungen für den Besten Ton und den Besten Tonschnitt ab. Das Sound-Erlebnis wäre mit herkömmlichen Sound-Systemen in den eigenen vier Wänden kaum reproduzierbar. Dazu kommen weitere Faktoren, der Popcorn-Geruch, das Gefühl der Sitze, die Eispause vor dem Film oder dieser eine überragende Trailer vor dem eigentlichen Film.

    So bleibt zum Abschluss die Hoffnung, dass trotz der schwierigen Zahlen weiterhin Werke produziert werden, die einfach danach schreien, mit dem Freundeskreis auf riesiger Leinwand mit übertriebener Soundanlage, mit Nachos, Popcorn, Eis und Bier geschaut zu werden. Dafür müssen die Filme, wie Dunkirk bewiesen hat, nicht Star Wars heißen oder im Marvel-Universum angesiedelt sein.

    Tim
    Tim
    Autor. Hat mal studiert. Studiert immer noch. Schreibt trotzdem. Oder genau deswegen.

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