Start News & Gesellschaft Palmöl und die Irrtümer unserer Möchtegern Gesellschaft

Palmöl und die Irrtümer unserer Möchtegern Gesellschaft

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Palmöl

Wir hören so allerlei: „Tu dies nicht, tu das nicht.“ Aber setzen wir uns wirklich damit auseinander? Lieber springen wir auf den Zug auf, bevor wir noch einen Trend verpassen. Wir als trendspot haben es uns zur Aufgabe gemacht, einen genaueren Blick in die verschiedenen Sektoren zu werfen und zu gucken, was überhaupt an den Hypes, No-Gos und populistischen Meinungen dran ist!

Selbstverständlich könnten wir uns tausende Themen krallen, doch diesmal wollen wir uns konkret den Food Trends widmen und mit Vorurteilen, Verboten, Siegeln und Intoleranzen aufräumen.

Beliebtes Thema, gerade im Internet bei den unterschiedlichsten Food-Bloggern, ist Palmöl. Die Geschichte hinter dem Palmöl-Frei-Siegel begann mit dem Aufruf, den Brotaufstrich Nutella von Ferrero zu boykottieren.

(Quelle: Shutterstock)

Kurz zur Info: Ölpalmen wachsen sehr schnell und sind die effizientesten Ölpflanzen der Welt. Das Öl ist so besonders, weil es bei Raumtemperatur fest und zudem geschmacksneutral ist. Daher ist die Industrie sehr daran interessiert Palmöl zu verwenden, da es ein tragendes Bei-Produkt ist, ohne dabei einen Eigengeschmack abzugeben.

Die Pflanze ist mittlerweile so beliebt, dass sie auf 16 Millionen Hektar angebaut wird. Damit ihr euch ein Bild machen könnt: Deutschland hat eine Fläche von 36 Millionen Hektar.

So weit so gut. Es klingt bisher nicht nach Problemen, doch leider ist die Ölpalme lediglich in tropischen Regionen anzubauen. Dabei wird zu viel Fläche von der außergewöhnlichen Natur der Regenwälder für die Plantagen abgeholzt und somit Lebensraum für den dortigen, wertvollen Artenreichtum genommen. Palmöl wurde somit unter anderem zum Synonym der Orang-Utan Ausrottung, die in Indonesien durch den Anbau weiter fortschreitet.

Mit der Verbreitung der Information, dass Nutella Palmöl verwendet, fing der Boykott-Aufruf an. Dabei ist klar zu stellen, dass Palmöl auch in Tiefkühlpizzen, Lippenstiften, Schokolade, Tütensuppen, Cremes und Waschmittel zu finden ist. Es gibt noch wesentlich mehr Produkte, als hier aufgelistet. Und das führt dazu, dass wir eigentlich alle Palmöl konsumieren. Selbstverständlich soll das keine Entschuldigung sein, aber Ferrero ist bei der Palmöl-Verwendung noch einer der wenigen Marken, die wissen woher sie es beziehen. Außerdem würde eine Verwendung von anderen Fetten bedeuten, dass sich das Problem nur verschiebt. Egal ob Soja-, Kokos-, Sonnenblumen- oder Rapsöl. Selbst wenn letztere auch im Westen angebaut werden können, so benötigen sie doch wesentlich mehr Platz als Ölpalmen. Kokospalmen haben einen wesentlich geringeren Ertrag als Ölpalmen; Soja hat auch noch neben denselben Bedingungen wie Kokos die künstliche genetische Veränderung Gensoja als Argument gegen sich.

Allein über das Gensoja könnten wir einen Beitrag schreiben, sowie über Stevia und der damit verbundene Trugschluss, dass die natürliche Süße der Stevia-Pflanze eigentlich gar nicht so gesund ist, wie es in den Medien und von so manchen Bloggern kommuniziert wird.

Nicht nur das – auch die Gütesiegel auf Lebensmitteln wie „Bio“, „Glutenfrei“, „Vegan“ etc. werden teilweise auf die Produkt-Verpackungen gedruckt, ob es für das Lebensmittel relevant ist oder nicht – nur, um potentielle Käufer anzulocken und der Gesellschaft vor zu machen, dass sie ihrer Gesundheit wirklich Gutes tun.

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