Start News & Gesellschaft Ja zur Veränderung!? jesango macht’s vor!

Ja zur Veränderung!? jesango macht’s vor!

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Ein Interview mit Sophia Wittrock

Mittlerweile ist klar, dass das Thema Nachhaltigkeit allgegenwärtig und unabdingbar ist. Doch umso mehr sollte man sich seines Umfeldes bewusst sein! Häufig gibt es noch Industrien oder Lebensweisen, die ihre ersten Schritte in Sachen Nachhaltigkeit machen. Die Modebranche kennt das grüne Bewusstsein schon etwas länger, aber in der Umsetzung hapert es noch ein wenig! Nach wie vor ist die Modebranche der zweitgrößte Umweltverschmutzer weltweit. Die Verlockungen der großen Ketten wie H&M, Zara oder Asos sind riesig. Nicht nur die „Einfachheit“, auch die Vielfalt zieht Konsumenten und Konsumentinnen an.

jesango hat es sich zur Aufgabe gemacht, dagegen zu wirken und den Umgang mit nachhaltiger Mode zu erleichtern, indem eine Vielzahl von grünen Marken in ihrem Onlinestore angeboten werden. Um euch den Online Shop näher zu bringen haben wir mit der Mitbegründerin und Produktmanagerin Sophia Wittrock gesprochen und mehr für euch herausgefunden.

Vegan oder vegetarisch?

Fast vegetarisch😊

Was sagt ein online Nachhaltigkeits-Store zur E-Mobilität?

Cool, auf jeden Fall ein Anfang, aber viele Experten sagen ja, dass es noch nicht die endgültige Lösung ist.

Was kann man tun, um seinen grünen Fußabdruck zu verbessern?

Persönlich kann man ganz viel tun. In Bezug auf Mode: Kleidung lange tragen, reparieren, tauschen, verschenken, weiterverkaufen und umweltschonend reinigen. Wenn dann doch mal etwas neu gekauft werden muss, sollte man auf eine vernünftige Produktion achten. Wo wurde das Kleidungsstück produziert? Aus welchen Materialien besteht es? Wie transparent ist die Marke oder der Anbieter in Bezug auf die Produktion? Wenn man auf der Seite keine Informationen zur Produktion findet, dann ist das in aller Regel ein schlechtes Zeichen. Ansonsten: Müll reduzieren, oft mit Bahn oder Fahrrad fahren. Dabei nicht vergessen: Keiner ist perfekt, den Spaß nicht verlieren und kleine Schritte zählen, wenn sie möglichst viele tun.

Wie funktioniert Nachhaltigkeit?

Der erste Schritt: Dinge hinterfragen und kritisch sein. Ist das was ich kaufe und nutze gut für Mensch und Natur? Gibt es vielleicht eine bessere Alternative?

Wie kamt ihr auf die Idee ein online Store für Nachhaltige Mode zu machen?

Wir haben uns selber gefragt, wie wir mehr faire Mode kaufen können und haben festgestellt, dass es online noch keinen Onlineshop gibt, der uns in Sachen Convenience, Transparenz und Style abholt. So sind wir auf die Idee gekommen einen Onlineshop, der eine echte Alternative zu herkömmlichen Fashion Onlineshops ist, selber aufzubauen.

Was ist deine Aufgabe bei jesango?

Ich bin die Mitgründerin von jesango und bin hauptsächlich für das Produktmanagement und den Einkauf unserer Produkte zuständig. Eine coole Aufgabe, weil ich jeden Tag mit inspirierenden Labels spreche, die einen tollen Job machen und wunderbare Produkte kreieren. Außerdem kümmere ich mich um Customer Service, Logistik und Buchhaltung und andere administrative Aufgaben. Und fällt HR in meinen Aufgabenbereich, ich durfte schon ganz tolle Praktikantinnen einstellen.

Woher kommt der Name?

Der Name kommt aus Esperanto und setzt sich auch jes = ja und Ŝanĝoj = Veränderungen zusammen. Ja zu Veränderungen! Der Name ist für unser Vorhaben, die Modeindustrie nachhaltig zu verändern, perfekt.

Was sind eure Kriterien für Nachhaltigkeit?

Wenn wir mit Marken sprechen, dann bohren wir ganz genau nach. Jede Marke ist anders und produziert ganz anders. Wir wollen sicherstellen, dass Produkte aus nachhaltigen Materialien bestehen, Lieferketten transparent sind und die Menschen, die an der Lieferkette mitgewirkt haben, unter fairen Bedingungen beschäftigt werden. Wir haben Marken, die in ihrem eigenen Atelier in Deutschland herstellen, genauso aber auch Marken, die in Indien faire und langfristige, sichere Arbeitsplätze schaffen wollen und mit viel Passion an Transparenz und Chancen arbeiten. Auch wenn dadurch die Transportwege länger sind, finden wir es unterstützenswert.

Wie ist das jeden Tag mit dem Thema (außerhalb der Medien) sich damit auseinanderzusetzen?

Es macht super viel Spaß. Wir wollen beweisen, dass man ein wirtschaftliches Unternehmen aufbauen kann und trotzdem fair und nachhaltig handelt.

Wo wollt ihr mal hin? Was wollt ihr erreichen? Habt ihr Vorbilder?

Wir wollen Fair Fashion zum Standard machen, das ist ambitioniert, wenn man bedenkt, dass es aktuell noch eine kleine Nische ist. Die Modebranche ist die größte Konsumgüterindustrie weltweit, aber auch der zweitgrößte Umweltverschmutzer. Aber mehr und mehr Konsumenten und Konsumentinnen denken inzwischen um und es gibt viele Brands, die vorbildlich produzieren. Das wollen wir zusammenbringen und dafür eine große und bekannte Plattform schaffen. Wenn Leute an online-Kleidung-shoppen denken, soll irgendwann der erste Gedanke jesango sein.

Was ist deine Lieblingsmarke?

Schwierige Frage, es gibt so viele Marken, die einen tollen Job machen und stylische Sachen haben. A Beautiful Story ist eine Marke aus den Niederlanden, die in Nepal 75 Menschen unter fairen Arbeitsbedingungen zur Schmuckproduktion beschäftigt. Das Sneakerlabel WOMSH produziert fair in Italien und hat inzwischen eine umfangreiche vegane Kollektion mit Schuhen aus Apfelleder, einem Material, das aus Abfall der Apfelernte in Südtirol gewonnen wird. EVE+ADIS ist ein deutsches Schmuck- und Taschenlabel, das komplett im eigenen Atelier in Süddeutschland produziert und mit innovativen Stoffen wie Pinatex (Stoff aus Ananasfasern) auch viele vegane Produkte kreiert.

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