Sonntag, Mai 31, 2020
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    trendspot empfiehlt: Lesen gegen Langeweile

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    Vor wenigen Tagen haben wir euch bereits einige Tipps gegeben, was sich mit der vielen Zeit in den eigenen vier Wänden so alles anfangen lässt. Einer davon? Lesen! Aber was eigentlich? Habt ihr schon längst alle Artikel unseres Magazins durch, in der App wartet ihr auf den richtigen Zeitpunkt zur Auszahlung und die Wohnung könnte sauberer nicht sein? Dann möchten wir euch ein paar Bücher empfehlen, mit denen ihr euch die Zeit vertreiben könnt.

    Beginnen wir zunächst mit Siri Hustvedt und ihrem Roman What I loved (Was ich liebte, 2003). Angesiedelt ist die Story in der New Yorker Kunstszene und handelt von der Freundschaft zwischen dem Künstler Bill Wechsler und dem Kunsthistoriker Leo Hertzberg. Hustvedt reflektiert hierin nicht nur Kunst, sondern auch das Alltägliche, die Liebe, Familie, aber auch Verlust und dessen Auswirkungen auf die Psyche. Die Autorin selbst lebt seit Ende der 1970er in New York und lernte ihren Mann, Schriftsteller Paul Auster, hier kennen und lieben. Der Hochzeit 1982 folgte die Geburt der eigenen Tochter Sophie Auster, bekannt als Sängerin und Schauspielerin. Ihre Erzählung des Kunstumfelds und des Familiären im Big Apple – es stammt also aus erster Hand.

    trendspot liebt Lesen! (Quelle: Jaredd Craig | Unsplash)

    Familien und Beziehungen

    In Nutshell (Nussschale, 2016) beschäftigt sich der britische Autor Ian McEwan ebenfalls mit dem Thema Familie – auf innovative und zugleich altbekannte Art und Weise. Was das heißt? Nun, die Hauptfiguren Trudy und Claude heißen nicht ganz zufällig so, erinnern sie und ihre Geschichte doch eindeutig an Gertrude und Claudius aus Shakespeares Hamlet. Besonders ist aber die Erzählperspektive. Denn berichtet wird das Geschehen „aus dem Bauch heraus“: als Erzähler fungiert hier der ungeborene Sohn von Trudy. Und wenn man im Mutterleib nichts zu tun hat? Dann reflektiert man das Zeitgeschehen, dass Mama im Radio hört oder ihre Gespräche mit anderen Menschen. Klare Empfehlung, nicht nur für Shakespeare-Fans!

    Familie und Beziehungen spielen auch bei Musiker Thees Uhlmann eine übergeordnete Rolle. Der Gattung Buch ist er nicht fremd – bereits im Jahr 2000 verfasste er mit Wir könnten Freunde werden Tourtagebücher für die Band Tocotronic, 19 Jahre später schrieb er über seine Beziehung zu den Toten Hosen. Empfehlen möchten wir aber seinen Roman Sophia, der Tod und ich von 2015. Durch seine Solo-Alben sowie seine Band Tomte weiß man, dass Uhlmann mit Sprache umgehen kann. Im Roman tut er dies auf eine lustige und gleichzeitig nachdenkliche Art und Weise: eigentlich möchte der Tod den Erzähler einsacken, doch kurz darauf begeben sich beide mit Exfreundin Sophia auf den Weg zur Mutter. Sehr unterhaltsam!

    Kriege und Verlierer

    Sehr empfehlen möchten wir Reisende auf einem Bein (1989) von Herta Müller. Die Autorin, Literaturnobelpreisträgerin von 2009, wurde in Rumänien geboren und siedelte 1987 nach Deutschland um. Diese Erfahrungen verarbeitet sie in ihrem Roman. Irene, die Erzählerin, verlässt „ein anderes Land“ mit Militärregierung, um in Westdeutschland eine neue Heimat zu finden. Doch weder in der Heimat noch in Deutschland fühlt sie sich richtig zuhause – eine Thematik, die aktueller nicht sein kann. Müllers collagenhafter Stil wirkt auf den ersten Seiten möglicherweise abschreckend. Wer aber bis zum Ende durchhält, hat ein sprachliches Meisterwerk gelesen.

    Aus dem Genre der Alternativweltgeschichten kommt Christian Krachts Roman Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten von 2008. Was wäre, wenn Lenin die Schweiz nie verlassen und die Sowjet Republik dort ausgerufen hätte? Ähnlich wie bei Müller genießt man bei Kracht weniger Story und Inhalt, als vielmehr eine Wortgewalt, die ihresgleichen sucht.

    Zum Schluss noch zwei Tipps, von denen einer sicherlich schon in vielen Bücherregalen steht. Auf der einen Seite möchten wir euch sehr Rocko Schamoni (zum Beispiel Sternstunden der Bedeutungslosigkeit oder Fünf Löcher im Himmel) ans Herz legen. Und zum anderen – Robert Ludlum. Klingelt es schon? Wenn nicht: seine Bücher sind mit dem Namen Bourne überschrieben. Ganz richtig, die Filmreihe mit Matt Damon basiert lose auf Ludlums Krimi-Romanen.

    Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

    Tim
    Tim
    Autor. Hat mal studiert. Studiert immer noch. Schreibt trotzdem. Oder genau deswegen.

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